Geburtstage sind Festtage. Man feiert das Leben, man feiert, was man erreicht hat, blickt zurück und nach vorne. Doch für Wilhelm Powileit bedeutet dessen 90. Geburtstag auch eine Zäsur. Der Sozialismus, für den er jahrzehntelang als treuer Genosse in der DDR gekämpft hat, ist ein Auslaufmodell. Im Herbst 1989 lässt sich längst nicht mehr übersehen, dass ein politischer und gesellschaftlicher Wandel kurz bevorsteht. So dringen auch die öffentlichen Themen immer wieder in die private Geburtstagsfeier ein, die Vorgänge in der Welt draußen spiegeln sich innerhalb der ohnehin schon schwierigen Familienstrukturen.IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS basiert auf dem gefeierten Roman von Eugen Ruge und verdichtet dessen auf mehrere Jahrzehnte angelegte und aus mehreren Perspektiven erzählte Handlung auf nur einen einzigen Tag. An diesem kulminieren all die Konflikte. Wie unter einem Brennglas und mit einem feinen Sinn für Komik entladen sich die großen politischen Konflikte in persönlicher Form. Während die DDR sich allmählich auflöst, steht auch die Großfamilie um Wilhelm Powileit vor einem Wendepunkt. Nahezu kammerspielartig ist die Romanadaption von Matti Geschonneck geworden, die die Handlung des Romans zwar verknappt, aber dieser nicht widerspricht und immer wieder anspielungsreich auf jene Handlungsstränge verweist, die im Film nicht erzählt werden.IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS eignet sich insbesondere für Schüler/innen ab der 10. Jahrgangsstufe und ab 16 Jahren und bietet gute Anknüpfungspunkte für die Schulfächer Deutsch, Sozialkunde, Geschichte und Kunst