Das populäre Känguru begeistert seine eingefleischten Fans wie Skeptiker und gewinnt neue Anhänger im
ewigen Kampf gegen Kapitalismus und Unterdrückung. Anarchisch lebt es jenseits gesellschaftlicher
Konventionen genau das aus, was Kinder für gewöhnlich nicht dürfen: Regeln brechen, frech und faul sein, Chaos anrichten. Hedonistisch und vorlaut nervt und unterhält das Tier sein Filmumfeld gleichermaßen wie die Kinozuschauer*innen. Running Gags und turbulenter Slapstick von überzeichneten Figuren spricht jüngere Schüler*innen an, subtiler Wortwitz, Ironie und Satire die älteren.
Aktuelle gesellschaftliche Probleme wie der europäische Rechtsruck, die Gentrifizierung und
Investorenpolitik werden filmisch nicht tiefergehend thematisiert, sie bilden eher den Anlass für fröhliche Randale, knüpfen aber mühelos an gegenwärtige gesellschaftliche Debatten an. Kenntnisse über politische Systemkritik muss nicht vorentlastet werden, sondern der Film kann als launiger Impuls genutzt werden, politische Theorien im Nachhinein unterrichtlich zu vertiefen. Neben der filmanalytischen Arbeit ist auch ein Vergleich mit der Romanvorlage denkbar, wobei es sich
anbietet, einzelne im Film umgesetzte Episoden oder Figuren aus dem Roman herauszugreifen und
umfassender zu analysieren. Interessant wäre auch, einzelne Podcast-Episoden mit der filmischen Adaption zu vergleichen.