Die Idee, gesellschaftspolitisch relevante Themen in Form einer Komödie aufzugreifen und sie auf diese Weise Jugendlichen nahezubringen, ist im neudeutschen Sinne „voll korrekt“. Denn ein leichter Zugang mit hohem Unterhaltungswert zu schwierigen Themen, der Brisantes über das Filmerlebnis hinaus in jugendlichen Gesprächsstoff konvertiert, ist absolut wünschenswert. Ein schwarzer Jugendlicher als Held in einer deutschen Komödie, bietet reichhaltiges Potenzial an Konflikten und Situationskomik. Eingebettet in eine Liebesgeschichte kommen Themen wie „die deutsche Scham“, die Angst vor dem Islam
oder der latente Rassismus zur Sprache. Doch bleiben diese Konflikte beiläufig und auf der Ebene des Unterhaltsamen. Leroys Alltag ist von einer aberwitzigen Normalität geprägt. Sein Leben ist das eines ganz „normalen“ Deutschen und genauso fühlt er sich auch. Dieser Widerspruch zu den von Klischees und Vorurteilen geprägten Erwartungshaltungen des Zuschauers bildet die komische Grundspannung des Films. Sie entlädt sich, wenn sich unsere Erwartungen hin und wieder erfüllen; zum Beispiel, wenn Leroy angeschrien wird, er solle die Finger von dem Auto lassen, obwohl er sich nur in dessen Außenspiegel betrachtet. Für den Unterricht bietet sich die Diskussion der Funktionsweise von Klischees und unser Umgang mit unseren eigenen Vorurteilen an. Die Konfrontation mit dem Rechtsextremismus gibt der Filmgeschichte einen gesellschaftspolitisch realistischen Hintergrund. Die Frage ob, wo oder wie im heutigen Deutschland die Liebe zwischen einem Schwarzen und einer in einem extrem rechten Familienmilieu beheimateten Weißen möglich ist, wird im Verlauf des Films immer ernsthafter.